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Abschiedskonzert des Collegium vocale unter dem Motto "Soli Deo Gloria – Deo Dicamus Gratias"

Am Samstag, 16. September, gab das vor 41 Jahren gegründete Collegium vocale der SELK sein Abschiedskonzert, da diese namhafte Kantorei sich nach über vier Jahrzehnten der Pflege geistlicher Musik nun aufgelöst hat. So lud die Kantorei unter seinem Leiter Hans-Hermann Buyken, der den Chor 1982 gemeinsam mit Verantwortlichen der Kirchenmusik im Westen der SELK gründete und seitdem ununterbrochen geleitet hatte, zum letzten Mal zu einem Konzert ein.

 

In der voll besetzten Kreuzkirche der SELK Gemeinde in Witten bot das Vokalensemble, teilweise von einem Streichquartett begleitet, einen Querschnitt der geistlichen Musik, die sich über Jahrhunderte erstreckte und zum Repertoire des Collegium vocale gehörte, unter anderem Werke von Schütz, Bach und Mendelssohn über eine Jazz-Motette bis  zu John Rutter.

 

Insbesondere Johann Sebastian Bach sei – so Buyken in seiner Anmoderation – zum Favoriten des Collegium vocale  geworden. So durfte der große Barockmeister und Thomaskantor mit Chorälen aus seinem Weihnachtsoratorium sowie aus seiner Johannes-Passion und seiner Matthäus-Passion natürlich nicht fehlen. Unzählige Male hatte der Chor diese und andere große Werke im In- und auch im europäischen Ausland sowie in den USA aufgeführt. Vorläufiger Höhepunkt war das „Dona nobis pacem“, der Schluss-Satz aus seiner h-Moll Messe, auf das nach dem durch Ortspfarrer Hinrich Schorling gesprochenen Schlussgebet mit Segen das vertraute Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ folgte, in das die Konzertgemeinde einbezogen wurde.

 

Propst Burkhard Kurz nahm die fünfte Strophe zum Anlass, die Grüße der Kirchenleitung und der Kirchenregion zu überbringen und dem Chor für sein engagiertes Glaubenszeugnis zu danken und sprach den Wunsch aus, dass sowohl Mitwirkende wie auch Zuhörende dieses Abends „das Heil Gottes schauen“ mögen. Pfarrer Edmund Hohls (Berlin), Vorsitzender des Amtes für Kirchenmusik der SELK, dankte dem Chor und vor allem seinem Leiter für seine engagierte Arbeit, wurde das Collegium vocale doch zur musikalischen und geistlichen Heimat für die insgesamt etwa 250 Sängerinnen und Sänger, die im Laufe seiner Geschichte in ihm mitgewirkt hatten. So hatte der Chorleiter alle ehemaligen Sängerinnen und Sänger eingeladen, einige Stücke an diesem Abend mitzusingen, sodass der Chor kurzfristig von etwa 40 Sängerinnen und Sängern auf etwa die doppelte Anzahl anschwoll. Passend zur großartigen Leistung des Collegium vocale in diesem Abschiedskonzert musizierte in den Chorpausen ein exzellent besetztes Instrumentalensemble (Sabine König, Violine – Stephanie Buyken-Hölker, Blockflöte – Harald Hoeren, Cembalo – Evelyn Buyken, Violoncello) auf höchstem Niveau einige Sätze aus Trio-Sonaten von Telemann und Bach.

 

Hans-Hermann Buyken hatte ein noch aufwendiger als üblich gestaltetes Programmheft mit der passenden Überschrift  "Soli Deo Gloria – Deo Dicamus Gratias“ herausgegeben, das nebst der Übersicht über die geistliche Abendmusik auch einen komprimierten geschichtlichen Abriss des Chores bot. So bemerkte Propst Kurz treffenderweise, dass das Programmheft als zeitgeschichtliches Dokument des Wirkens vom Collegium vocale in das Archiv der SELK gehöre.

 

Die Ovationen des begeisterten Publikums gegenüber den Ausführenden wie seinem Leiter wollten kein Ende nehmen. Mit Soli Deo Gloria unterschrieb Johann Sebastian Bach einst alle seine musikalischen Werke. In diesem Sinn fasste auch Pfr. Hohls die 41 Jahre Collegium vocale zusammen: „Wir sagen Gott Dank nicht nur für das Wirken dieses Chores unter seinem quirligen, energiegeladenen Leiter Hans-Hermann Buyken, sondern vor allem für das durch den Chor geleistete Glaubenszeugnis.“ 

 

Im Anschluss an das Konzert wurde fröhlich und dankbar gefeiert, zunächst bei leckerem Essen und Trinken, dann gab es  herrliche Rückblicke mit Fotos und Filmen, gespielten Szenen und einfallsreich dargebotenen Erinnerungen. Es war spät als dieses besondere und bewegende Fest ausklang.  

 

 Quelle: nach selk_news